„Sind das Ihre Schuhe?“

Früher Nachmittag im Museumscafé. Mitten auf dem Tisch stehen gelbe Converse-Schuhe, welche Blicke der Café-Gäste auf sich ziehen. „Diese Menschen haben sich entschieden, die Schuhe auf den Tisch zu stellen“, höre ich einen Mann halblaut sagen. „Sind das Ihre Schuhe?“, fragt er wenig später die Frau in unmittelbarster Nähe. Die Antwort „Ja, halb.“ ruft nach einer Geschichte, hier ist sie: „Unsere 15-jährige Tochter wünschte sich Converse-Schuhe, als Prestige- und Statussymbol. Unser elterlicher Protest gegen eine nur über Waren definierte Scheinwelt formulierte ein klares Nein. Nichtsdestotrotz brachte sie eines Tages übergrosse gelbe Converse nach Hause, eine Freundin hatte sich von ihnen getrennt. Die Farbe war dann aber doch zu auffällig, weswegen die heiß begehrten Schuhe nach ein paar Wochen im familiären Faschingslager landeten und seither von allen Familienmitgliedern regelmäßig ausgeführt werden, ob als Schuhe für ein Huhn, als Schuhe einer Punkerin oder als Schuhe eines Clowns – multifunktionell und cross culture.

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